Musikgespräche

Kreissägensound oder lieber Radiolautstärke?

Die wohl kleinste Übungskabine der Welt

Ein birnenförmiger Körper mit kugeligem Bauch, der in zwei Teile geteilt und magnetisch wieder zusammengesetzt werden kann, mit schwarzen Eingriffslöchern auf der Rückseite. In der gelben Version erinnert das „Ding“ an einen Minion, in Gold an C-3PO aus Star Wars. Was das wohl sein mag?

Das Rätsels Lösung ist ein Saxophondämpfer.

Ein gespieltes Saxophon erreicht – ebenso wie Trompete, Posaune und Schlagzeug – zwischen 90-95 dB. Das ist vergleichbar mit einer laufenden Kettensäge oder einer Bohrmaschine. Verständlich, dass Nachbarn schon recht schnell nach Ruhe lechzen und verschiedene Hersteller und Privatpersonen unterschiedliche Dämpferlösungen für dieses Problem suchten: Von Dämpfern aus Metall über Schwämme, die in das Schallrohr platziert werden, über Saxophontaschen bis hin zu selbstgebauten Ummantelungen aus Pappe. Doch einschlägige Foren zeigen, dass sich durch die ein oder andere Lösung aus der Vergangenheit das Spielerlebnis stark einschränkte. Die Intonation besonders in Bereich der tieferen Töne litt, die Rückenmuskeln ebenso, die Hände verkrampften oder schwitzten in selbstgebauten Kartons, Kästen oder Taschen sehr stark. Keine befriedigende Situation für viele Saxophonspieler.

Und weil es immer dann zu Neuentwicklungen und Verbesserungen kommt, wenn Dinge noch nicht 100% funktionieren, wurde 2016 dann das hier beispielhaft vorgestellte „Sax One 2.0“ entwickelt.

Auch wenn er witzig und futuristisch ausschaut, seinem Zweck wird er scheinbar gerecht: Er dämpft nicht nur den Sound, der durch den Schallbecher austritt, sondern auch den, der durch sämtliche geöffnete Seitenlöcher austritt. Er erreicht somit eine Lautstärke von etwa 55-60 dB, was etwa vergleichbar ist mit einem Radio, das auf Zimmerlautstärke läuft. So bewahrt er den Hausfrieden zwischen Familienmitgliedern oder Nachbarn. Dieser ist nämlich sehr schnell dahin, wenn in der Mietswohnung regelmäßig auf einem Instrument geübt wird.

Das Sax One 2.0 wird ganz einfach durch einen Handgriff in der Mitte geteilt. Die Polsterung im Inneren bringt erneut Assoziationen hervor und erinnert an geöffnete Eierkartons. Genau so sicher wie ein Ei im Karton, wird das Saxophon in die Polsterung gebettet und mit der Oberseite des gepolsterten Dämpfers abgedeckt. Nur das Mundstück bliebt frei. Damit die Wirbelsäule des Musikers nicht durch das zusätzliche Gewicht zu sehr strapaziert wird, gehört zum Gesamtpaket ein flexibel einstellbarer Ständer, auf den das geschützte Saxophon in der Kunststoffschale gesetzt wird. Durch den individuell anpassbaren Ständer ist es möglich, das gedämpfte Saxophon im Sitzen oder im Stehen zu spielen. 

Das Sax One 2.0 ist in unterschiedlichen Farben und Farbkombinationen erhältlich über den Saxophone Shop in Berlin.

Laut Shop-Mitarbeitern wurde der Ständer für das Alt- und Tenorsaxophon entwickelt. 

 

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Text von Isabelle 

 

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