Musikgespräche

40 KlangGestalter beweisen: Neue Instrumente verdienen Lob

Die KlangGestalten sind eine Möglichkeit für das europäische Geigen- und Bogenbauerhandwerk, ihre selbstgebauten Instrumente und Bogen der Öffentlichkeit vorzustellen.

Die KlangGestalten in Berlin: Sie sind seit 1998 eine Möglichkeit für das europäische Geigen- und Bogenbauerhandwerk, ihre selbstgebauten Geigen, Bratschen, Celli und Bogen der Öffentlichkeit vorzustellen und diese von Musikern ANSPIELEN - HÖREN - ENTDECKEN zu lassen. In diesem Jahr wurden erstmals auch Kontrabässe ausgestellt, darunter der faltbare “Suit Bass” von Patrick Charton aus 2017. 




 

Immer wieder diskutieren Musiker über die Qualität von neugebauten Streichinstrumenten und Bögen. Viele sind der Meinung, sie reichten nicht an die Qualität von alten Meisterinstrumenten heran. Andere wiederum sind neuen Instrumenten und Entwicklungen gegenüber sehr aufgeschlossen. Jedes Jahr Anfang November haben beide Verfechter über die Arbeitsgemeinschaft „KlangGestalten“ in Berlin die Möglichkeit, neugebaute Instrumente und Bogen anzuschauen, an öffentlichen Klangproben teilzunehmen und auch selbst die Instrumente und Bögen in verschiedenen Räumen zu testen. Bei Fragen zu Klang oder Optik sind die Geigen- und Bogenbaumeister direkt vor Ort für die Musiker da. Mit dem Kernteam der KlangGestalten kamen dieses Jahr insgesamt 40 Vertreter der Branche in Berlin zusammen.

Prof. Michael Sanderling, Generalmusikdirektor der Dresdner Philharmonie und Professor an der HFMDK Frankfurt, lobt die Qualität der neuen Instrumente und äußert sich auf der Website zu den KlangGestalten wie folgt: „… diese Ausstellung ist der Beweis dafür, dass die Qualität der heute gebauten Geigen und Bögen in den letzten Jahren so exorbitant gestiegen ist, dass diese ohne Probleme mit den alten Instrumenten mithalten können […].“

Die auf drei Tage verteilten, öffentlichen Klangproben zum Hörvergleich von Bogen, Violinen, Celli, Kontrabässen und Bratschen verliefen wie folgt:

Tag 1, Klangprobe Bogen und Violinen:

  • Prof. Stephan Picard (HfM Hanns Eisler Berlin) spielt 9 Bögen und 18 Violinen in jeweils zwei Durchgängen an.

Tag 2, Klangprobe Bogen und Celli:

  • Prof. Stephan Forck  (HfM Hanns Eisler Berlin) spielt 11 Bögen und 13 Celli in jeweils zwei Durchgängen an.

Tag 3, Klangprobe Bogen, Kontrabässe und Bratschen:

  • Prof. Esko Laine und Annemarie Moorcroft (beide HfM Hanns Eisler Berlin) spielen mehrere Bögen, Kontrabässe und Bratschen in jeweils zwei Durchgängen an.

Alle Durchgänge hatten das Ziel, jedem Instrument oder Bogen die gleiche Chance zu geben. Die Instrumente und Bogen sollten völlig unvoreingenommen von den Zuhörern gehört werden. Das Publikum machte sich deshalb Notizen zu ihrem Höreindruck, um im Anschluss von Rüdiger Pfau (con-takt Projekt) zu erfahren, welches Instrument und welcher Bogen von welchem der anwesenden Geigenbauer/Bogenmacher gebaut wurde.

Wem die Hörproben nicht ausreichten, konnte die Instrumente und Bogen auch an den Abenden von Tag 1 und 2 der KlangGestalten erleben. Studierende der HfM Hanns Eisler Berlin musizierten im Rahmen des con-takt Projekts an beiden Abenden auf den zuvor ausgestellten Instrumenten und Bögen.  

SINFONIMA ist langjähriger Partner der KlangGestalten und unterstützt das Geigen- und Bogenbauhandwerk gern. Wir freuen uns, auch 2020 wieder dabei zu sein.

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Text von Isabelle 

 

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