Musikgespräche

Konzerthaus des Monats: Royal Danish Opera

Ein Besuch in Dänemarks Modernität

Die Königliche Dänische Oper ist ein Wahrzeichen Kopenhagens und ein Symbol für das reiche kulturelle Leben der Stadt. Die Oper bereitet die Bühne für menschliche Interaktion, sowohl vor als auch nach dem letzten Vorhang.

Royal Danish Opera

Die Royal Danish Opera liegt im Innenhafen Kopenhagens und vervollständigt die historische Achse, die von der Marmorkirche über Amalienborg in die Oper führt - direkt an der Bühnenfront, wo sich Künstler und Publikum begegnen.

Die Oper verfügt über zwei Säle: das Große Auditorium - in klassischer Hufeisenform mit 1.800 Plätzen - und das Takkelloftet - die Blackbox-Bühne des Königlich Dänischen Theaters für experimentelles Theater mit 200 Plätzen. Die hölzerne Hülle des Großen Saals, die vom Hafen aus durch die Glasfassade sichtbar ist, liegt wie eine glatte, goldene Muschel im Foyer, dessen Treppen und leichte Stege dynamisch mit den Balkonen verbunden sind, die entlang der Fassade des Gebäudes verlaufen. Von hier oben hat das Opernpublikum nicht nur einen Blick auf das gesamte Foyer, sondern auch einen 180°-Panoramablick, der von der Hafenfahrrinne in Richtung Knippelsbro und über die Türme und Türme der Innenstadt bis hin zum Blick aus dem Hafen in Richtung Öresund im Norden reicht. Die Oper - rund um die Uhr voller Leben und Aktivität - trägt zusammen mit den verschiedenen anderen Kultureinrichtungen des Viertels zu einem lebendigen und inspirierenden Stadtraum auf Holmen bei. 

Das Publikum betritt den Ankunftsplatz von der breiten Hafenpromenade aus oder indem es mit dem Boot die Hafenfahrrinne überquert. Ein zukünftiges Brückenprojekt von Holmen nach Nyhavn ist in Planung. Der Ankunftsplatz wird von einer 32 m langen, schwebenden Dachtraufe eingerahmt, die so groß ist wie drei volle Fußballfelder. Die Dachkonstruktion kopiert die Technik eines Flugzeugflügels, der, um zu "schweben", eine vergleichsweise geringe Bautiefe und eine große Spannweite aufweisen muss. Für diese besondere Dachkonstruktion wurde die Oper 2008 mit dem IABSE Outstanding Structure Award ausgezeichnet. Um den monumentalen Charakter und die maritime Lage des Bauwerks zu unterstreichen, wurden auf beiden Seiten der Oper Kanäle ausgehoben. Mit seiner Außenhülle aus gebeiztem Ahornholz stellt das große Auditorium der Oper eine offensichtliche Parallele zum Korpus eines Saiteninstruments dar. Ein magisches Universum aus Tönen und Klängen umarmt Sie und weckt Ihre Erwartungen schon beim Eintreten. Das goldene Ahornholz setzt sich im Inneren des Auditoriums in der Balkonverkleidung fort. Die Rückwände und der Boden sind mit gebeizten massiven Ahorn-Elementen bzw. Räuchereiche verkleidet. Horizontale Aussparungen und Reliefs sind in Anzahl, Tiefe, Länge und Höhe an allen Rückwänden, Kastenwänden und Balkonfronten aufeinander abgestimmt, nicht nur aus dekorativen Gründen, sondern auch um eine hervorragende Akustik zu gewährleisten. Die Sitze sind gemäß der Tradition des Königlich Dänischen Theaters mit Velours gepolstert. Das Große Auditorium bietet je nach Größe des Orchestergrabens zwischen 1 400 und 1 800 Sitzplätze.

Die klassische Hufeisenstruktur bildet einen intensiven, vom Publikum umgebenen Raum, in dem der Effekt des "Sehens und Gesehenwerdens" mit der Magie der Opernaufführung verschmilzt. Der intime Raum mit den vier kunstvoll verzierten Balkonen, die ein zusammenhängendes Möbelstück bilden, das sich nach vorne auf die Bühne erstreckt, unterstreicht die Begegnung zwischen der darstellenden Kunst und ihrem Publikum. Ein Raster aus Lichtpunkten, die in die mit 24 Karat Blattgold überzogene Decke eingelassen sind, beleuchtet den Zuschauerraum wie den Sternenhimmel. Die konischen Balkonfronten haben in den horizontalen Aussparungen Licht als dekoratives Element integriert, und kleine Strahler unter den Balkonen beleuchten die Balkonsitze. Prozess und Zusammenarbeit Im Jahr 2000 beschloss die A.P. Møller und Chastine Mc-Kinney Møller Stiftung, Dänemark einen Opernsaal zu schenken. Henning Larsen Architects wurde beauftragt, einen Opern- und Ballettsaal mit einem Design und einer Akustik von internationalem Format zu entwerfen.

Vom Zeitpunkt der Beauftragung bis zur Fertigstellung des Baus vergingen vier Jahre - eine absolute Forderung des Auftraggebers. Folglich war der Prozess sowohl sehr schnell als auch sehr effizient: 2001, als die Architekten noch im Entwurfsprozess steckten, begannen die Bagger mit den Aushubarbeiten auf der Baustelle. In der Hochphase des Projekts Opera waren mehr als 40 Architekten aus dem Büro beschäftigt.

Um die bestmöglichen baulichen, akustischen und bühnentechnischen Voraussetzungen zu schaffen, arbeitete Henning Larsen Architects während des gesamten Prozesses eng mit einer Reihe von internationalen Beratern und Spezialisten zusammen: den Ingenieuren Ramboll, Arup Acoustics, den Lichtarchitekten Speirs und Major sowie den Theater- und Bühnenspezialisten Theatreplan LLP. Das gegenseitige Engagement der Mitarbeiter des Bauherrn, des Beraterteams und der ausführenden Partei (insgesamt mehr als 950 Mitarbeiter, aufgeteilt in Bauarbeiter, Bauleiter und leitende Ingenieure) führte zur Errichtung eines der größten und innovativsten Bauwerke Dänemarks: die Oper in Kopenhagen mit 41.000 m2, verteilt auf 14 Stockwerke und mehr als 1.100 Räume. Die Oper wurde im Oktober 2004 fertig gestellt und konnte am 15. Januar 2005 eingeweiht werden.

Und nächsten Monat geht es weiter!

 

                                                                                                        Eure Veronique

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Royal Danish Opera in Kopenhagen

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